Der Sinn der Pflanzenstärkung besteht in der Mehrung der natürlichen Abwehr von sogenannten Schädlingen.
Ist die Pflanze stark und gesund, können sich Schädlinge nicht daran laben.
Jeder Einsatz von Schädlingsvertilgungsmittel ist die mehr oder weniger sanfte oder brutale Tötung von Leben.
Die biologischen Mittel können an dieser grundlegenden Tatsache auch nichts ändern. Wenigstens stellen sie keinen massiven Eingriff im ökologischen System dar.
Deshalb ist eine grundsätzliche Pflanzenstärkung die beste Vorbeugung, ganz im Sinne des ganzheitlichen Gärtners.
Lebermoos/ Lebermoosextrakt
Die jahrtausendalte Beobachtung, dass Moose/ Lebermoose nicht von Schädlingen befallen werden und Tierfraß dienen, ist Grundlage für die Anwendung von Lebermoosextrakt zur Pflanzenstärkung.
Es wirkt gegen Pilzbefall, falschem und echten Mehltau, Grauschimmelfäule, Rost und Schneckenfraß.
Aus dem Extrakt wird eine Sprühlösung hergestellt ( Beipackzettel beachten).
Zur Vorbeugung wird Lebermoosextrakt 1:200 verdünnt (0,05% Lösung bezogen auf das Trockengewicht).
Für die Herstellung von 1l Spritzbrühe benötigt man 5ml Extrakt.
Bei befallenen Pflanzen ist die Konzentration auf 1:50 zu erhöhen.
Für die Herstellung von 1l Spritzbrühe benötigt man 20ml Extrakt.
Die Behandlung erfolgt alle 10-14 Tage durch tropfnasses Aufbringen der Sprühlösung.
Neem oder Niemöl
Neemöl wird aus den Samen des Neembaumes der in Indien und Pakistan beheimatet ist, gewonnen. Die Abwehrwirkung wird durch den Wirkstoff Azadirachtin erzielt.
Neemöl wirkt auf Schädlingsbefall wie z.B Milben, Läuse, Raupen, Buchsbaumzünsler und Schnecken.
Aus dem Neemöl Emulgator wird eine Sprühlösung hergestellt ( Beipackzettel beachten).
Für die Herstellung von 1l Spritzbrühe benötigt man 5ml Extrakt. Einige Tropfen Spülmittel hinzugeben erhöht die Mischbarkeit ( Herabsetzung der Oberflächenspannung von Wasser).
Biologische Pflanzenstärkung und Mittel gegen schädliche Einflüsse:
Produkt/ Hersteller |
Wirkungsbestandteil |
Wirkung |
Bio Blatt Mehltaumittel
Neudorf Stoeckler |
Lecithin gewonnen aus Sojapflanzen |
-Stärkung gegen Pilzerkrankungen; -wirkt gegen Echten Mehltau bei Rosen und Gurken |
Bio-S
Oscorna |
Kräutertinktur aus Brennnessel, Schachtelhalm und Zwiebelgewächsen sowie Knoblauch |
-Stärkung gegen Pilzkrankheiten -wirkt gegen besonders gegen Schorf im Obstanbau |
Equisan
Oscorna |
Wildkräuter und Schachtelhalm |
-Stärkung der Pflanzenkraft
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Fungi-Stop
Stoeckler |
Schwefel-Tonerde-Silikat |
-Vorbeugung gegen Schorf und Mehltau an Kernobst -Vorbeugung gegen Echten und Falschen Mehltau an Weinreben |
Schachtelhalm-Composition
Snoek |
Schachtelhalm, Farnkraut, Wermut, Zwiebel, Meeresalgen, Humusextrakt |
-Stärkung gegen Pilzerkrankungen, Schädlingen und Umwelteinflüssen |
Neudo-Vital
Neudorf |
Natürliche Fettsäuren und Pflanzenextrakte |
-Stärkung gegen Monilia an Kirschen, Grauschimmel an Erdbeeren, Schorf an Äpfeln und Birnen, Mehltau, Rost und Sternrußtau |
Brennnesseln und Beinwell, Ackerschachtelhalm, Zwiebeln oder Knoblauch |
Herstellung von Jauche |
-Stärkung und Kräftigung von Pflanzen -gegen Blattläuse, Spinnmilben und Pilzkrankheiten -Bodenaufwertung durch Stickstoffbildung |
Tomatentrieb |
Herstellung von Jauche |
-gegen Schnecken |
Rhababerblätter |
Herstellung von Jauche |
-gegen Schnecken |
Farnkraut |
Herstellung von Jauche |
-gegen Schnecken |
Lebermoosextrakt
Jean-Pütz-Produkte |
fertige Gießlösung |
-Pflanzenstärkung -gegen Bakteriosen/Pilzerkrankungen -gegen Schnecken |
Begonienblüten oder Johannisbeerblatt |
Herstellung eines Auszugs als Gießlösung |
-gegen Schnecken |
Tannzapfen |
Herstellung einer Brühe |
-gegen Schnecken |
Comfrey
Broschüre Blauedikett Abtei Fulda |
Beinwell |
-Beschleunigung des Zellaufbaus -Bodenaufwertung durch Stickstoffbildung -Gegen Ameisen, Wühlmäuse |
Pflanzensaft gibt Pflanzen Kraft
Broschüre Abtei Fulda |
Pflanzliche Gieß- und Spritzschutzmittel zur Pflanzenstärkung |
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Begonienauszug oder Johannisbeerblattauszug
1 kg zerkleinerte Begonienblüten oder 1 kg Johannisbeerblätter in 10 l Wasser einrühren und 2 Stunden stehen lassen, dann abseihen und auf Pflanzen und Boden spritzen.
Tannenzapfenbrühe
1 kg Tannenzapfen in einem Topf 24 Stunden in Wasser einweichen. Ansatz aufkochen, 1/2 Stunde leicht sieden lassen und abseihen. Erkaltete harzige Brühe um die gefährdeten Pflanzen gießen.
Ausgegeizte Seitentriebe der Tomate (100 g auf 1 l Regenwasser) ansetzen. Vorsichtig mit der 1:1 bis 1:5 verdünnte Jauche um Pflanzen gießen, nicht über die Blätter.
1 kg Rhabarberblätter auf 10 l Regenwasser ansetzen. Unverdünnt zwischen Saatreihen und um gefährdete Pflanzen gießen.